Die ParshipMeet Group, zu der neben Parship auch ElitePartner und weitere ähnliche Marken gehören, dürfte wohl 2022 den Gang an die Börse wagen. Entsprechende Gerüchte gab es schon vor einem Jahr. Jetzt sollen erste Vorbereitungen für den IPO getroffen worden sein. Der Börsengang könnte einige Milliarden Euro schwer sein.
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Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship?
Das 2001 an den Start gegangene Dating-Portal Parship* hat anderem durch seine markante Werbung „Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship“ einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt. Allerdings zu Unrecht. Denn obwohl Parship eigentlich als seriöse, wenn auch nicht gerade günstige Partnerbörse gilt, ist diese Werbung laut Wissenschaftlern ein statistisches Eigentor.
Denn der „Unstatistik des Monats“ (Dezember 2015) des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung zufolge bedeutet die Rechnung, dass die Chance für ein zufällig ausgewähltes Mitglied, sich auf der Plattform zu verlieben, nur zwei Prozent pro Jahr beträgt.
Wieviele Mitglieder hat Parship in Deutschland?
Die Zahl der Mitglieder von Parship in Deutschland soll sich auf rund 5,5 Millionen belaufen. Die Zahl der monatlichen Unique User liegt allerdings nur bei 540.000 (April 2021, laut Statista). Zum Vergleich: ElitePartner soll rund drei Millionen Mitglieder haben.
Wie Parship gehört auch ElitePartner zur ParshipMeet Group, die sich – nach der Übernahme des Rivalen The Meet Group – im Juni 2020 als Dachgesellschaft für verschiedene Singlebörsen, Dating-Plattformen und Partnervermittlungsseiten gegründet hat.
ProSiebenSat.1 Media ist hier der Mehrheitseigentümer mit rund 53 Prozent der Anteile. Weitere 43 Prozent hält der US-Finanzinvestor General Atlantic und vier Prozent das Management der ParshipMeet Group.
Parship-Börsengang 2022: Vorbereitungen laufen
Schon im September 2020 hatte es Gerüchte gegeben, dass die ParshipMeet Group im Jahr 2022 an die Börse gehen wolle. Jetzt sollen laut Insidern erste Vorbereitungen für den geplanten Börsengang angelaufen sein. Reuters schreibt, dass Banken eingeladen worden seien, um sich um ein entsprechendes Mandat zu bewerben. Unterstützend wirkt demnach die Investmentbank Evercore.
Noch ist nicht ganz klar, wie die bisherigen Anteilseigner sich den Börsengang für sich selbst vorgestellt haben. So soll ProSiebenSat.1 weiterhin die Mehrheit an der – offenbar profitablen – Dating-Tochter halten wollen. General Atlantic, heißt es, wolle dagegen den Börsengang dazu nutzen, um auszusteigen und sich seine Anteile zu versilbern.
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Bei der FAZ heißt es dazu, dass ProSiebenSat.1-Boss Rainer Beaujean findet, dass die Partnerbörse inhaltlich gut zum Fernsehgeschäft passe. Beaujean soll den Börsengang sogar davon abhängig machen, dass sein Medienkonzern die Mehrheit an Parship behalte.
Parship: Führend bei Online-Partnervermittlung
Schon seit Jahren zählt Parship zu den führenden Anbietern im Bereich Online-Dating und Online-Partnervermittlung. Dabei hebt das Unternehmen immer wieder hervor, dass in der überwiegenden Mehrheit ernstzunehmende Partnersuchende auf der Plattform registriert seien.
Allerdings zählt Parship in dem Zusammenhang nicht gerade zu den günstigsten Anbietern. Die Premium-Mitgliedschaft kostet je nach Laufzeit zwischen 45 und 75 Euro pro Monat. Bezahlen kann man per Kreditkarte, PayPal oder Bankeinzug.
Wie sind die Chancen für einen erfolgreichen Börsengang
Trotz des gebührenpflichtigen Modells sehen Experten gute Aussichten für einen erfolgreichen Börsengang. Immerhin gibt es eine wachsende Anzahl von Partnersuchenden, die eben nicht an öfter auf kostenlosen Portalen zu findende Fake-Profile geraten wollen, sondern einen echten Partner suchen.
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Dabei schreckt es augenscheinlich auch nicht ab, einen gewissen Betrag für diese Partnersuche und die Vermittlung von Partnervorschlägen zu bezahlen. Das Geschäftsmodell ist also durchaus zukunftsträchtig, sodass die Aktien von Parship im nächsten Jahr eventuell ein durchaus interessantes Investment sein können.
Wie viel ist Parship wert?
Noch ist nicht klar, wo genau und zu welchem Preis die Parship-Aktie gelistet werden soll. Im vergangenen Jahr hieß es, dass die ParshipMeet Group rund fünf Milliarden Euro wert sein könnte. Im Geschäftsjahr 2020 soll sich der Umsatz des Geschäftsbereichs auf 333 Millionen Euro belaufen haben – ein Plus von 60 Prozent.
Die ParshipMeet Group agiert in einem hochprofitablen und wachstumsstarken Markt. (Geschäftsbericht 2020, ProSiebenSat.1)
Die ParshipMeet-Konkurrenten Match und Bumble sind derweil schon an der Börse gelistet. Die Performance im laufenden Jahr lässt allerdings zu wünschen übrig. Bei der Match-Aktie gab es seit Jahresanfang ein Minus von rund sechs Prozent. Bei Bumble ging es sogar um 18 Prozent bergab. Aktuell erholen sich beide Aktien etwas.
(Mitarbeit: Jörn Brien)
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